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Glaubenssätze sind tiefe Überzeugungen, welche fast ausnahmslos im inneren, unbewussten Dialog wirken. Dabei handelt es sich meist um erlernte Sätze von Eltern, Respektspersonen und Vorbildern aus der Vergangenheit, welche nicht weiter hinterfragt werden. Darunter fallen auch Lebensweisheiten und Sprüche, welche Vorstellungen vermitteln, was getan und unterlassen werden soll. Mit den Glaubenssätzen sind auch immer Folgen verbunden, welche allerdings nur in der Vorstellung der Person existieren und in der Regel objektiv nicht beweisbar sind. Diese Glaubenssätze können in bestimmten Lebensabschnitten nützlich gewesen sein, oft erweisen sie sich aber im Laufe des Lebens eher belastend für den Selbstwert und blockieren die freie Gestaltung des eigenen Lebens.
Bei unerfülltem Kinderwunsch wirken diese belastenden Glaubenssätze sehr nachhaltig. Die in der Gesellschaft verbreitete Meinung, ein unerfüllter Kinderwunsch habe etwas mit innerer Blockade, Stress oder unentspannter Haltung zu tun, impliziert, dass der Betroffene selbst schuld an seiner misslichen Lage sei und etwas falsch gemacht habe. Gerade bei der Diagnose idiopathische Sterilität, bei welcher keine medizinische Ursache gefunden werden kann, liegt der Schluss nahe, dass der Grund für die ausbleibende Schwangerschaft in der Psyche der Betroffenen zu finden sei. Die Psyche braucht in der Kinderwunsch-Zeit mit Sicherheit gute Zuwendung, ist aber nur eine Dimension unseres Mensch-Seins, aus einem möglichst harmonischen und ausbalancierten System von Körper, Geist und Seele.
In der psychosozialen Beratung gilt es, diese negativen Glaubenssätze aufzuspüren, sie loszulassen und sie in positive, stärkende innere Worte zu transformieren. In Prozessen können mit den Kinderwunsch-Eltern neue, unterstützende Glaubenssätze entwickelt werden, die zu Zuversicht und Vertrauen ins Leben führen. Diese könnten beispielhaft lauten:
Ich bin wertvoll.
Ich bin vollständig.
Ich darf traurig sein.
Ich vertraue mir und meinem Körper.
Ich bin geliebt und beschützt.
Der Zugang zu diesen nährenden Glaubenssätzen kann zeitweise versperrt sein. Dann gilt es, seine eigenen Ressourcen wiederzuentdecken und sie neu ins Leben zu integrieren. Die Auseinandersetzung mit diesen Glaubenssätzen führt sehr oft in das eigene Herkunftssystem und kann ein entscheidender Schlüsselmoment in der Kinderwunschberatung sein, um die aktive Ablösung vom eigenen Elternhaus zu meistern und sich selbst als Erschaffer seines eigenen Lebens zu sehen.
Diese Glaubenssätze, Muster und Prägungen wahrzunehmen, um künftig eine liebevolle, mitfühlende Sichtweise sich selbst gegenüber einzunehmen, kann ein bedeutender Schritt auf der Kinderwunschreise sein. Darüber hinaus können spezifische, den Kinderwunsch betreffende Affirmationen, welche immer und immer wieder wiederholt werden, das Selbstvertrauen, die Verbundenheit mit dem eigenen Körper und die Selbstliebe stärken. Folgende positive Affirmationen können in der Kinderwunschzeit sehr bestärkend wirken:
Ich bin fruchtbar.
Ich akzeptiere, dass ich schwanger werde, wenn der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist.
Ich vertraue darauf, dass die richtigen Dinge in meinem Leben passieren.
Ich bin es wert, ein Kindchen in meinem Leben zu empfangen.
Ich öffne mich der fantastischen Seele, die mich als Mutter auserwählt hat.
Ich würde mich sehr freuen, wenn du dich durch diese Zeilen angesprochen fühlst und du dich auf den Weg machen möchtest, um deinen eigenen blockierenden Glaubenssätzen auf die Spur zu kommen.
Danke fürs Lesen, Teilen, darüber Sprechen und ich würde mich über Nachrichten, Kommentare oder persönliche Gespräche sehr freuen.
Alles Liebe,
Birgit